Gewissensfrage |
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Das
Neue Testament ist vielschichtig. |
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Das
Jesusbild der ersten 3 Evangelien ist so, dass Jesus auf Gott hinweist
und von sich weg weist. Er bringt die Botschaft vom Vatergott und von
der Königsherrschaft Gottes in den Gleichnissen. Im
Johannes-Evangelium lässt Johannes Jesus sagen: „Ich und der Vater
sind eins (10,30)“. Aus dem Juden Jesus wurde eine göttliche
Gestalt, der Christus. Wir haben also mehrere unterschiedliche
Aussagen. Man kann sagen: Im Neuen Testament haben wir bereits
Dogmengeschichte. Es wäre auch spannend, das Verständnis von
Gottesliebe in den Evangelien mit dem Verständnis des Paulus in 1.
Korinther 13 zu vergleichen. Das zeigt die Vielfältigkeit des Neuen
Testamentes. |
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Einen anderen
Aspekt bietet die Apokalyptik. Ihre Gedanken entstanden im 2.
Jahrhundert vor Christus. Für die jüdische Gemeinde war es eine bedrückende
Zeit. Ihr Glaube wird verboten. In der Folge davon denken sie nach über
das Ende der Geschichte. Es entsteht der Wunsch und die Hoffnung, dass
die Feinde vernichtet werden und Gott Gericht hält. |
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Man kann
diese Gedanken nicht mit der Liebe Gottes vergleichen. Man kann höchstens
fragen: Was bedeutet die Apokalyptik heute für uns? Wir reden doch
auch vom Gericht. |
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Sollen wir
das aufgeben? Markus 13 ist ein apokalyptischer Text: „Himmel und
Erde werden vergehen (Vers 31)“. Auch hier wird in großer Bedrängnis
geredet. |
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Im Neuen
Testament kommen viele Probleme verschiedenen Ursprungs zur Sprache.
Es gibt Gruppen, für die das apokalyptische Denken darin zentral ist.
Dem brauchen wir uns nicht anzuschließen. Das Zeugnis von der Liebe
Gottes im Neuen Testament darf nicht von den apokalyptischen Äußerungen
in Frage gestellt werden. Die Liebe Gottes bleibt. |
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Martin Gerlach |
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