Heiliger Geist |
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Beim Gebrauch des Wortes Geist bewegen uns viele Vorstellungen. Ein Gespenst wird als Geist aufgefasst; der Geist ist Widersacher der Seele. Wir reden vom Geist einer Truppe, und schließlich halten wir sogar Menschen für Geistliche. Viele Menschen sind der Meinung, der Heilige Geist müsse mehr sein. Ist er nicht etwas Außerordentliches, etwas, was zum ekstatischen Reden und Verhalten führt? Wir nennen diese Gruppe Schwärmer. Aber Heiliger Geist ist der Begriff für einen Vorgang, in dem ein Wort die Teilhabe an Gottes Wirklichkeit vermittelt, keine bloße Mitteilung ist, sondern die Sache, die zur Sprache kommt, höchste Aktualität erlangt. Ich werde ergriffen, so wie der Geist Glut und Feuer bringt und Menschen erfasst. In diesem Vorgang nennen wir Menschenwort Gottes Wort. Diese Aktualisierung schafft bei mir eine Grundeinstellung, eine Grundbefindlichkeit, wie mir zumute ist. Wer guten Mutes ist, ist beherzt. Er sagt Ja zu sich, er gibt sich nicht verloren. Er hat Mut zum Leben und - trotz aller Ängste - Mut zum Sterben. Diese
Aktualität macht mich zu einem Kampfplatz, bei dem es eine
ermutigende Macht gibt, die mich bei mir selbst sein lässt, und eine
andere Macht, die mich von mir selbst entfremdet. Diese Entfremdung
wird oft bei abendlichem Nachdenken über den Tag in der Frage
deutlich: „Wer hat mich in dieser oder jener Situation bloß
geritten?“ Es war eine Macht, die verhinderte, dass ich authentisch
war. Ich darf aber Ich - selbst sein. In Korinth (1. Kor. 14) hatte Paulus mit den bereits erwähnten Schwärmern zu tun. Sie redeten in Worten, die keiner verstand. Damit setzten sie sich ab von den anderen. Sie wollten mehr sein, sie hatten besondere Erfahrungen. Paulus weist sie zurück. Teilhabe an Gottes Wirklichkeit führt nur zum Dienst. Martin Gerlach |
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