Prüfet alles und das Gute behaltet |
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1. Thessalonicher 5,21 Wir erleben den Islam in einer erschreckenden Form: Nachrichten von
Terrorakten werden uns täglich übermittelt. Die Helfer und
Hintermänner dieser Taten nennen sich selber Muslime. So ist auf westlicher Seite zu fragen, warum kaum etwas berichtet
wird über die andere Seite des Islam, die Mystik. Etwa in den
Gedichten von Muhammed Iqbal (+1938), in Kaschmir geboren, der in
Heidelberg studiert hat. Seine Vorstellung vom Staat war, dass bei
gleichzeitiger Achtung islamischer Gebote, ausgehend vom Gedanken der
Demokratie, auch Toleranz gegenüber Nichtmuslimen zu praktizieren
ist. Warum wird nicht mehr bekannt, dass der Islam uns im 11. und 12.
Jahrhundert weit überlegen war? Seine Gelehrten brachten uns die
Schriften des Aristoteles und ihre Kommentare dazu. Der wichtigste
Mann war da wohl Averroes, gestorben 1188 in Marokko. Hier wären dann die großen Kämpfe an der Pariser Universität um
Aristoteles zu schildern und Thomas von Aquin zu erwähnen. Warum wird
nicht berichtet, dass islamische Philosophen heute an Averroes
anknüpfen, um den Islam rationaler zu gestalten, ohne ihn zu
verwestlichen. Dies geschieht an den Hochschulen von Beirut, Kairo,
Damaskus, Rabat und Tunis. Ein Blick in die Lehrpläne dieser
Universitäten überzeugt uns: Der Islam ist nicht nur
fundamentalistisch. Wir müssen natürlich auch beitragen, die beim Islam vorhandenen
Vorurteile dem Christentum gegenüber abzubauen, etwa bezüglich
unserer Gottesvorstellung und der Deutung der Kreuzzüge. Dies scheint
mir wichtiger zu sein als grausame Kriege, die doch nur der
Verwestlichung und wirtschaftlichen Interessen dienen.
Martin Gerlach |
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