Trinität

 
   
Der erste Sonntag nach Pfingsten hat im Kirchenjahr den Namen "Trinitatis". So ist es wohl angebracht, die Frage zu beantworten: Was ist Trinität? In der Theologie sind immer Formeln gefunden worden, um Probleme zu lösen. Man erkannte z.B., dass das Johannesevangelium sich von den anderen Evangelien unterscheidet. Doch wie verhalten sich die ersten drei Evangelien zueinander? So ist die Lösung: Markus ist die Quelle für Matthäus und Lukas; beide haben noch eine 2.Quelle mit Worten Jesu. Das Problem wird durch die Zwei-Quellen-Theorie gelöst. Oder im Johannesevangelium sind Vater und Sohn gleich, und zugleich ist der Vater größer als der Sohn. Die Lösung dieses Problems brachte die Formel: Sie sind wesenseins. Was ist nun mit dem Heiligen Geist? Die Christen sind doch Söhne Gottes, sofern sie vom Geist erfüllt sind. Der Geist Gottes macht frei. Das Wirken des Geistes bewirkt die Auferstehung. Wie ist also das Verhältnis von Vater, Sohn und Geist? Augustin versteht unter Trinität das Miteinander dieser Drei: Den Liebenden, der Geliebte und die Liebe. Eine gute Deutung göttlicher Erfahrung! Der evangelische Theologe Karl Barth sagt so: Es gibt den Offenbarer, die Offenbarung und das Offenbarsein. Barth schildert den christlichen Weg zum Heil. Von Gott über Jesus wird bei uns offenbar, was Gott will und mir gibt: Akzeptanz und Geborgenheit. Die Orthodoxe Kirche hat sich militant gegen diese Deutung ausgesprochen, weil sie die Einheit Gottes sprengen würde.
Probieren Sie selbst einmal diese Dreiheit mit einer Formel zu lösen!
Es hilft zur Klärung des eigenen Glaubens.

Martin Gerlach

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